Haut-Sache Lupus
Die Haut ist das größte Organ des Menschen und es umfasst die gesamte Haut, die Kopfhaut und auch die Schleimhäute, z. B. im Mund. Ein Hautausschlag oder andere Beteiligungen dieses Organsystems zählen für viele Lupus-Betroffene zu den größten Sorgen. Hautveränderungen und Haarausfall sind sichtbare Zeichen der Erkrankung, worunter einige Patient*innen sehr leiden. Das Selbstwertgefühl kann sinken und Ursache für einen Rückzug aus dem sozialen Umfeld sein. Zugleich sind Hautausschläge und andere Veränderungen deutliche Anzeichen für die Entzündungsaktivität des Lupus – und es gibt zum Teil Möglichkeiten, ihnen vorzubeugen.
Symptome an der Schleimhaut zeigen 25-45 Prozent der Lupus-Betroffenen. Schleimhaut-Geschwüre (sog. Ulzera) sind üblicherweise schmerzlos und können extrem belastend sein.
Auf zwei wesentliche Bereiche sollten Lupus-Betroffene achten: den Sonnenschutz und die Hautpflege.
Haut vor Sonne schützen
Bei der Mehrzahl der Patient*innen kann die UV-Strahlung ein Auslöser für den Lupus und Krankheitsschübe sein. Sonneneinstrahlung/UV-Licht zerstört Hautzellen, wodurch Bestandteile des Zellkerns freigesetzt werden, gegen die sich die Autoimmunreaktion richtet. Auch Wochen nachdem sich Lupus-Betroffene der Sonne ausgesetzt haben, kann es zu Krankheitsschüben kommen - an der Haut, aber auch in ganz anderen Organen, wie den Nieren. Jeder Schub kann Schäden in den beteiligten Organen auslösen, weshalb Schübe unbedingt verhindert werden sollten.
So wohltuend Helligkeit und Sonnenschein für die Psyche sein mögen: Für Lupus-Betroffene geht es an jedem einzelnen Tag darum, die Haut vor Sonne zu schützen. Sich allgemein eher im Schatten als in der prallen Sonne aufzuhalten, reicht dabei nicht aus. Drei wesentliche Schutzregeln gibt es für den Umgang mit der Sonne:
Sich in der eigenen Haut wohlfühlen
Mit dem Schutz vor Sonne können Krankheitsschübe vermieden werden. Lupus-Betroffenen geht es darüber hinaus, wie jedem gesunden Menschen, um das eigene Wohlbefinden und darum, sich selbst zu pflegen. Das gilt selbstverständlich auch dann, wenn äußerliche Veränderungen dem sozialen Umfeld gar nicht auffallen. Dabei kann die Haut von Menschen mit Lupus besonders anspruchsvoll oder in Form von Hautbeteiligungen sogar direkt betroffen sein. All das erfordert spezielle Maßnahmen. Für die Benutzung von Pflegeprodukten und den Umgang mit Haarausfall hier einige praktische Tipps:
Von der Haut aus kann man die Seele pflegen.
Denke an Vitamin D!
Wer sich in der Sonne aufhält, bildet im Körper Vitamin D: ein wichtiger Nährstoff für starke, gesunde Knochen. Wenn du UV-Strahlen meidest, solltest du Vitamin D im Essen oder über Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Lass dich ärztlich beraten.
NP-DE-LPU-WCNT-210015, Dez22
Die LupusCheck-Expert*innen
Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Universitätsklinikum Düsseldorf
PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg
Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg
PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz