Diagnose des Lupus
Der Lupus kann alle Organsysteme betreffen. Die Symptome von Patient*innen mit Lupus können in ihrer Art und Intensität stark variieren. Viele Symptome sind unspezifisch und können auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten. So hat jede Patient*in einen ganz eigenen Lupus und eine eigene Kombination von Beschwerden. Daher stellt es für Ärzt*innen oft eine echte Herausforderung dar, die Diagnose Lupus stellen zu können. Oft wird ein Lupus erst in der rheumatologischen Praxis diagnostiziert, da diese Fachgruppe viel Erfahrung im Bereich des Lupus und anderer Autoimmunkrankheiten aufweist.
Ärztliche Disziplinen in der Diagnose
Die Rheumatolog*in ist häufig die wichtigste Ansprechperson beim SLE (Systemischer Lupus erythematodes). Wenn bestimmte Organe (Nieren, Haut, Herz etc.) betroffen sind, sollten weitere Fachärzt*innen hinzugezogen werden, zum Beispiel
- Herz = Kardiolog*innen
- Haut = Dermatolog*innen
- Nieren = Nephrolog*innen
- Augen = Ophthalmolog*innen
In den meisten Fällen wirkt sich ein Lupus auf mehrere Organe aus.
Warum jede Auffälligkeit wichtig für die Diagnose sein kann
Manchmal sind die Symptome relativ unspezifisch, deuten also nicht eindeutig auf einen Lupus hin. Daher ist es extrem wichtig, alle Beschwerden und Beeinträchtigungen im Arztgespräch zu nennen, selbst wenn die Patient*in sie nicht sofort dieser Erkrankung zurechnen würde. Jeder Hinweis kann hilfreich bei der Diagnosestellung und weiteren Therapieentscheidungen sein.
Die eigene Krankengeschichte hilft
Wegweisend können Unterlagen und Befunde von vergangenen Arztbesuchen sein: Aus ihnen können wertvolle Hinweise gezogen werden, die in Verbindung mit aktuellen Symptomen sowie Laborergebnissen zur schnelleren Diagnose beitragen. Zeit spielt eine entscheidende Rolle – denn je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Chancen, den Lupus auf lange Sicht kontrollieren zu können und Lebensqualität zu erhalten.
Für eine Diagnose relevante Informationen
Bei jedem deiner Symptome muss deine Ärzt*in herausfinden, ob es zum Lupus gehört oder eine andere Ursache hat.
Der SLE ist derzeit nicht heilbar, aber mit einer guten und konsequenten Therapie kann man die Krankheit heutzutage meist gut behandeln. So kann den Patient*innen sowohl Lebensqualität zurückgegeben als auch die Langzeit-Prognose entscheidend verbessert werden.
Der Diagnose folgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen
Umfassende diagnostische Untersuchungen tragen zu einem besseren Bild von der Krankheitsaktivität bei – so können genauere Aussagen zur weiteren Prognose gemacht werden. Abhängig von deinen Symptomen und möglicherweise betroffenen Organsystemen berätst du dich mit deiner Ärzt*in über eine passende Therapie. Du als Betroffene*r und deine Ärzt*in haben ein gemeinsames Ziel: Ihr wollt den Lupus beruhigen und aus einer aktiven Erkrankung langfristig eine inaktive Erkrankung machen. Mit Hilfe von gezielten Fragen oder bestimmten Laborwerten können SLE-erfahrene Ärzt*innen die Aktivität des Lupus gut überwachen und frühzeitig auf Veränderungen reagieren – auch im Sinne deiner Lebenssituation und Lebensqualität.
In deinem eigenen Interesse
Zähle alles auf, was du an Symptomen, Beschwerden, Beeinträchtigungen beobachtest – auch wenn du es schon beim letzten Arzttermin erzählt hast.
NP-DE-LPU-WCNT-210009, Nov22
Die LupusCheck-Expert*innen
Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Universitätsklinikum Düsseldorf
PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg
Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg
PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz