Wie sag ich es...
Gute Kommunikation ist die Basis für jede gute Beziehung. Egal, ob es sich um die langjährige Partnerschaft handelt oder um ein Familienmitglied, eine alte Freund*in, eine Kolleg*in oder eine neue Liebe. Wenn eine oder einer von ihnen chronisch krank ist, wird Kommunikation erst recht wichtig. Menschen haben oft keine Vorstellung davon, wie es ist, mit einem Lupus zu leben. Viele Betroffene – vielleicht auch du – sehen völlig gesund aus. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Lies hier mehr über einfache Kommunikationsregeln. Sie zu kennen kann es erleichtern, schwierige Gespräche über den Lupus zu führen. Wer weiß, wie Missverständnisse zustande kommen können, kann diesen leichter vorbeugen.
Sich auf bestimmte Anlässe für Gespräche über den Lupus vorbereiten:
Missverständnisse im Gespräch über Lupus
Der Duden beschreibt ein Missverständnis als (unbeabsichtigte) falsche Deutung einer Aussage oder Handlung. Wenn nun etwas anders beim Gegenüber ankommt als es gemeint war, kann das verschiedene Ursachen haben: ausgesprochene (verbale) oder unausgesprochene (nonverbale). Gerade ein Gespräch über Lupus kann mit vielen Emotionen verbunden sein. Gefühlsausdrücke sind allgegenwärtig, ob durch das Gesicht, den Körper oder die Stimme.
Stimmliche Äußerungen wie Lachen, Weinen, Stöhnen oder Schreien sind eine wichtige Quelle für Informationen über die Gefühlslage anderer. Eine Studie des Max-Planck-Instituts hat gezeigt, dass insbesondere heftige Gefühlsäußerungen das Potenzial haben, missverstanden zu werden. In der Untersuchung bekamen Menschen nonverbale Gefühlsäußerungen wie Schreien, Seufzen und Stöhnen vorgespielt und sollten diese Emotionen deuten. Jedoch wurden nicht die intensivsten Gefühle am besten verstanden. Es kam sogar eher zu Missverständnissen, zum Beispiel ob die Gefühlsäußerung positiv oder negativ zu deuten war. Auch konnten Emotionen wie Überraschung und Triumph nicht mehr sicher auseinandergehalten werden. Für dich kann das bedeuten, dass möglicherweise gerade deine heftigsten Gefühle am ehesten missverstanden werden.
Einfache Kommunikationsregeln
Wechsle in die Perspektive deines Gegenübers.
Was sollten dein Umfeld und deine Ärzt*in unbedingt über dich mit deinem Lupus wissen? Du kennst deinen Lupus am besten: Sag du es ihnen. Auf das „Wie“ kannst du dich vorbereiten und im Gespräch möglichen Missverständnissen vorbeugen.
NP-DE-LPU-WCNT-220007, Dez22
Die LupusCheck-Expert*innen
Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Universitätsklinikum Düsseldorf
PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg
Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg
PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz