Naturheilkunde
Die Naturheilkunde bietet ein weites Feld von Möglichkeiten, die für jede*n unterschiedlich sein können und ganz individuelle Ziele verfolgen. In diesem Beitrag werden einige Ansätze zur ergänzenden Behandlung des systemischen Lupus erythematodes aufgezeigt. Sie zielen darauf ab, die klassische medizinische Therapie auf anderen Ebenen zu unterstützen – sie sollen sie keinesfalls ersetzen. Die Maßnahmen reichen von solchen, die grundsätzlich allen Menschen guttun (wie regelmäßige Bewegung), über das Stärken eigener Ressourcen (wie Entspannungstechniken, Musik oder Tanz) bis hin zu stärker eingreifenden Ansätzen, die mit einer Ärzt*in für Naturheilkunde abgesprochen werden sollten. Hier findest du einen Auszug aus der Vielfalt der Naturheilkunde.
Einfluss von Stress
Bei einer chronischen Erkrankung wie dem Lupus ist es wichtig, sein eigenes Stressverhalten zu kennen, sich die eigene Steuerung des Stresses bewusst zu machen und für sich positiv umzusetzen. Ziel ist es, zusätzlichen Stress/Stress-Spitzen zu vermeiden bzw. gekonnt zu regulieren, um schnell wieder einen entspannten Zustand zu erlangen. Wer den Stress reguliert, trägt zum wichtigsten Behandlungsziel bei: den Lupus bestmöglich zu beruhigen.
Bedeutung der Naturheilkunde
Die Naturheilkunde kann in der Lupus Therapie als unterstützende und ergänzende Behandlung sehr sinnvoll sein. Bei guter Wirkung kann sie auch manche Medikamente einsparen helfen, z. B. Schmerzmittel. Viele verschiedene Maßnahmen zählen zur Naturheilkunde. Hierunter sind einige zu finden, die grundsätzlich jedem Menschen guttun und anzuraten sind, wie z. B. eine gesunde Ernährung bei Lupus, in Form von mediterraner Kost, und regelmäßige, auf das Individuum angepasste Bewegung. Andere Mittel zielen darauf ab, sich besser zu fühlen und seine eigenen Ressourcen zu stärken, durch z. B. Entspannungstechniken, Musik- oder Tanztherapie. Stärker eingreifende Maßnahmen, wie z. B. Tabletten, Tees, Tinkturen oder körperliche Anwendungen, sollten mit einer Ärzt*in für Naturheilkunde abgesprochen werden. Sie können, wenn sie falsch angewendet werden, auch Schaden verursachen.
Fünf Säulen der Naturheilkunde
Die klassische Naturheilkunde beruht auf 5 Säulen:
- Ordnungstherapie/Mind-Body-Medizin, die zur Steigerung der Selbstheilungskräfte führt
- Hydro-/Thermotherapie (Wasser- und Wärme-/Kältetherapie)
- Ernährungstherapie
- Bewegungstherapie
- Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)
Alle 5 klassischen Naturheilverfahren können in der Lupus Therapie angewendet werden. Wichtig dabei ist, die möglichen Verfahren je nach Individuum, Krankheitszustand und auch auf Basis der jeweiligen Interessen von Patient*innen zu prüfen und individuell einzusetzen. Hier kann eine persönliche Beratung durch Ärzt*innen für Naturheilkunde sinnvoll sein (beispielsweise bietet der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e. V. eine Suchfunktion auf seiner Website an: http://www.zaen.org/aerzte.html).
Neben den im Folgenden genannten Ansätzen können weitere, unterschiedliche Therapieformen zum Einsatz kommen, wie z. B. verschiedenste Entspannungsverfahren, Meditation, Yoga, Qigong, Musiktherapie, Tanztherapie.
Nun neugierig auf Naturheilkunde?
Hier kann es hilfreich sein, sich an eine Ärzt*in für Naturheilverfahren zu wenden, idealerweise mit guten Kenntnissen in der Rheumatologie. Zu Beginn steht meist ein ausführliches Anamnesegespräch, das Ausgangspunkt ist für Therapievorschläge inklusive Behandlungsplan.
Die eigene Naturheilkunde für den eigenen Lupus.
Manches aus der Naturheilkunde dürfte dir bereits bekannt sein oder gibt dir nun den Impuls, es selbst anzuwenden. Anderes solltest du mit deiner Ärzt*in besprechen, was davon für dich mit deinem ganz eigenen Lupus hilfreich sein kann.
Wir bedanken uns bei Dr. med. Diana Vossen, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie sowie Naturheilverfahren, Oberärztin am Rheumazentrum Ruhrgebiet, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.
NP-DE-LPU-WCNT-220023, Nov22
Die LupusCheck-Expert*innen
Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne
PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg
Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg
PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz