Was ist Lupus?
Lupus ist eine chronische Autoimmunkrankheit. Die Patient*innen bilden eine Vielzahl von Antikörpern gegen körpereigenes Gewebe, die dieses angreifen und Entzündungen in verschiedenen Teilen und Organ-Systemen des Körpers hervorrufen. Diese Entzündungen können im Laufe der Zeit die betroffenen Organe dauerhaft schädigen. Lupus verläuft typischerweise in Schüben und tritt in verschiedenen Formen auf.1
Das Immunsystem arbeitet normalerweise wie ein Leibwächter gegen Eindringlinge wie Viren oder Bakterien. Es wehrt sie ab, indem es – vereinfacht gesagt – Antikörper gegen genau diese Eindringlinge bildet. Bei Lupus kann das Immunsystem nicht zwischen den Eindringlingen und dem körpereigenen Gewebe unterscheiden. Deshalb ist Lupus eine sogenannte Autoimmunkrankheit: Das Immunsystem bildet Antikörper, die eigentlich gesundes Gewebe angreifen. Das kann zu Entzündungsprozessen in verschiedenen Teilen und Organ-Systemen des Körpers führen. Mit der Zeit können diese Entzündungen betroffene innere Organe dauerhaft schädigen. Lupus verläuft typischerweise in Schüben und tritt in verschiedenen Formen auf.2
Mit jeder Entzündung, jeder Krankheitsaktivität, jedem Schub, gehen Zellen verloren. Vernarbte Zellen verlieren ihre Funktionsfähigkeit. Je mehr Zellen untergehen, desto schlechter wird die Funktion. Sind z.B. die Nieren beteiligt, führt der Prozess unwiderruflich in Richtung Dialyse oder Nieren-Transplantation und die Patient*in merkt das sehr lange gar nicht. Ziel jeder Lupus-Therapie ist deshalb, die Erkrankung so zu beruhigen, dass keine Entzündungen mehr auftreten und keine Zellen mehr untergehen. So werden die Organe bestmöglich geschützt und das Leben mit dem Lupus so normal wie möglich.
NP-DE-LPU-VID-230005, November 2023
Formen des Lupus
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Der SLE macht den Großteil aller Lupus-Erkrankungen aus. Die Symptome können in ihrer Intensität variieren und nahezu alle Organsysteme betreffen. In Deutschland leiden schätzungsweise 30.000 bis 40.000 Menschen an SLE.
Etwa 90% der Patient*innen mit SLE sind weiblich.3
Was genau einen SLE auslöst, ist nicht vollständig geklärt. Einige Faktoren scheinen einen Lupus-Ausbruch zu begünstigen. Dazu zählen beispielsweise:
Kutaner Lupus
Diese Form des Lupus betrifft nur die Haut. Das für den SLE typische Schmetterlingserythem wird teilweise auch beim kutanen Lupus (CLE) beobachtet.5 Andere Ausschläge oder Wunden können im Gesicht, am Hals oder auf der Kopfhaut auftreten oder in Körperhöhlen wie Mund, Nase oder Vagina. Haarausfall und Veränderungen der Hautfarbe sind ebenfalls Symptome des kutanen Lupus. Mehr Informationen zu Kutanem Lupus findest du hier.
Medikamentös bedingter Lupus
Manchmal können Lupus-ähnliche Symptome durch bestimmte Medikamente verursacht werden, z. B. bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck. Sie betreffen oft nur Haut und Gelenke. Diese Symptome verschwinden in der Regel innerhalb von 6 Monaten nach Absetzen des Medikaments.
Eine gute medizinische Betreuung ist elementar
Die zwischen Patient*in und Ärzt*in abgestimmte Behandlung ist wesentlich für den Krankheitsverlauf – auch in scheinbar gesunden Phasen. Im Fokus: die Krankheit beruhigen, Schübe verhindern und Lebensqualität wieder verbessern.
NP-DE-LPU-WCNT-210006, Nov22
Die LupusCheck-Expert*innen
Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Universitätsklinikum Düsseldorf
PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg
Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg
PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz