Mehr Infos zu Immunsuppressiven Medikamenten
Oft reichen ein Antimalariamittel und eine niedrige Kortison-Dosis nicht aus, um den SLE dauerhaft zu stabilisieren, damit keine Schübe mehr auftreten und die Organsysteme bestmöglich geschützt sind. Dann werden Immunsuppressiva gegeben. Das sind weitere Medikamente, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken oder modulieren und auch dabei helfen können, Kortison einzusparen. Man darf diese ganz verschiedenen Medikamente nicht in einen Topf werfen, denn sie wirken unterschiedlich, werden in unterschiedlichen Situationen eingesetzt und haben auch ganz verschiedene Nebenwirkungsprofile. Was sie gemeinsam haben ist, dass sie nicht wirklich gezielt wirken und nicht spezifisch in das Krankheitsgeschehen des SLE eingreifen. Sie hemmen unspezifisch Teile des Immunsystems und das kommt auch den Entzündungsprozessen beim Lupus zugute. Allerdings kann das zum Teil auch ernsthafte Nebenwirkungen mit sich bringen.
Die folgenden immunsuppressiven Medikamente werden beim SLE und/oder der Lupusnephritis oft eingesetzt – zum Teil auch mehrere davon:
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Azathioprin
Wirkung
Azathioprin hemmt die Immunantwort des Körpers. Es wird seit den späten 1960er Jahren breit eingesetzt, z. B. im Rahmen von Organtransplantationen, bei verschiedenen chronisch-entzündlichen Darm-Erkrankungen und bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, darunter der SLE.
Schwangerschaft
Azathioprin gehört zu den Medikamenten, die in der Schwangerschaft meist weitergegeben werden, um einen beruhigten Krankheitsverlauf zu erhalten. Es gilt als eines der sicheren Medikamente in der Schwangerschaft, wobei dann natürlich generell nur Medikamente gegeben werden, die die behandelnde Ärzt*in für unbedingt erforderlich hält. Im Falle einer Schwangerschaft musst du daher deine Ärzt*in umgehend informieren.
Dosierung + Gabe
Azathioprin ist in Form von Tabletten offiziell für die Lupus-Therapie zugelassen und kann auch über Jahre gegeben und mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die aktuellen europäischen SLE-Leitlinien empfehlen Azathioprin als eine der ergänzenden Therapiemöglichkeiten nach der Basistherapie aus einem Antimalariamittel und Kortison. Es wird an das Körpergewicht angepasst und in einer Dosis von maximal 2-3 mg/kg Körpergewicht/Tag gegeben und dabei auf 2-3 Gaben pro Tag verteilt.
Mögliche Nebenwirkungen
Azathioprin ist ein unspezifisch wirkendes Medikament, das Einfluss auf verschiedene Prozesse im Körper hat. Wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten, die mit den erwünschten Wirkungen abgewogen werden müssen. Häufig sind Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, und es kann zu einem Gewichtsverlust kommen. Es kann zu Veränderungen der Haut und Schleimhäute kommen. Die Laborwerte für die Leber und die Nieren können sich verändern und auch die Zahl von weißen oder roten Blutkörperchen (Leukozyten, Erythrozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten) kann abfallen. Insgesamt steigt die Anfälligkeit für Infektionen.
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Methotrexat
Wirkungsweise
Methotrexat hemmt das Zellwachstum (Zytostatikum, Stichwort Chemotherapie) und wird in der Rheumatologie in wesentlich niedrigerer Dosierung als in der Onkologie (Krebstherapie) vor allem wegen seiner entzündungshemmenden Effekte eingesetzt. Es gilt als das Basismedikament bei der häufigsten rheumatischen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis, für die es auch zugelassen ist. Zur SLE-Therapie ist es in Deutschland nicht zugelassen, aber die Rheumatolog*innen haben seit Ende der 1960er Jahre sehr viel Erfahrung mit diesem Medikament. Trotz der fehlenden Zulassung empfehlen die aktuellen europäischen SLE-Leitlinien Methotrexat nach der Basistherapie aus einem Antimalariamittel und Kortison. Aufgrund der Parallele zur rheumatoiden Arthritis wird es auch beim SLE oft bevorzugt bei Beteiligung der Gelenke eingesetzt.
Schwangerschaft
Unter der Behandlung mit Methotrexat darf eine Lupus-Patientin auf keinen Fall schwanger werden. Sowohl Frauen als auch Männer, die Methotrexat bekommen, müssen während der Therapie und 3 Monate danach für eine sichere Schwangerschaftsverhütung sorgen. Auch in der Stillzeit ist Methotrexat nicht erlaubt.
Dosierung + Gabe
Methotrexat ist in Form von Fertigspritzen/Fertigpens und als Tabletten verfügbar, kann auch über Jahre gegeben und mit anderen Medikamenten kombiniert werden. In Deutschland werden wesentlich häufiger die Spritzen verordnet, die die Patient*innen sich selbst verabreichen können. Die aktuellen europäischen SLE-Leitlinien empfehlen Methotrexat als eine der ergänzenden Therapiemöglichkeiten nach der Basistherapie aus einem Antimalariamittel und Kortison. Es wird meist in einer Dosis von 10-20 mg pro Woche gegeben, entweder als einmal wöchentliche Spritze (bzw. mit Pen) oder als Tabletten.
Mögliche Nebenwirkungen
Methotrexat ist ein unspezifisch wirkendes Medikament, das Einfluss auf verschiedene Prozesse im Körper hat und deshalb in höheren Dosierungen z. B. auch in der Krebstherapie eingesetzt wird. Wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten, die mit den erwünschten Wirkungen abgewogen werden müssen. Sobald eines der Warnzeichen Fieber, Luftnot oder Reizhusten auftreten, muss man sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Häufig sind Entzündungen der Mundschleimhaut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, und manche Patient*innen verlieren auch Gewicht. Wenn du eine dieser Erscheinungen oder andere ungewohnte Beschwerden beobachtest, solltest du deine Ärzt*in spätestens vor der nächsten Tabletteneinnahme oder Spritze informieren. Seltener kommt es zu vorübergehendem Haarausfall. Die Ärzt*in achtet außerdem besonders auf die Haut und Schleimhäute sowie Veränderungen an der Leber, den Nieren und der Blutbildung. Um die Verträglichkeit zu verbessern, wird empfohlen, am Tag nach der Methotrexat-Gabe eine Tablette Folsäure (ein B-Vitamin) einzunehmen.
Aufgrund der erhöhten Infektanfälligkeit durch den Lupus selbst und die anderen Medikamente ist es wichtig, immer einen guten Impfstatus zu haben. Dabei sollen Lebend-Impfstoffe vermieden werden. Ein guter Impfstatus ist auch für alle Familienangehörigen und nahe Kontaktpersonen sinnvoll, weil dadurch ein zusätzlicher Schutz für dich besteht.
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Mycophenolat
Mycophenolat (Mycophenolat-Mofetil (MMF), Mycophenolsäure, Mycophenolat-Natrium in Form von Tabletten oder Kapseln) kommt ursprünglich aus der Transplantations-Medizin, wo es eingesetzt wird, um das Immunsystem zu unterdrücken und Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Seit den frühen 2000er Jahren gibt man es auch bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, darunter der SLE, vor allem, wenn wichtige Organe betroffen sind. Inzwischen gilt es als eines der Standardmedikamente bei einer Beteiligung der Nieren – der Lupusnephritis. Auch hier unterdrückt es das Immunsystem, in dem es die Bildung bestimmter Abwehrzellen – Lymphozyten – hemmt, wodurch die Entzündungsaktivität und die Symptome gelindert werden.
Wirkungsweise
Die Wirkung ist nicht sofort zu spüren, meist tritt nach 4-8 Wochen eine langsame Besserung der Krankheits-Symptome ein. Viele der Veränderungen bemerken die Patient*innen gar nicht selbst, da eine Nierenbeteiligung erst sehr spät spürbare Symptome auslöst. Die Ärzt*in sieht aber im Blut oder Urin eine Verbesserung der Nierenfunktion, eine Abnahme der Eiweiß-Ausscheidung und einen Rückgang der Entzündungsreaktion. Mycophenolat wird als langfristiges Medikament eingesetzt und muss in der Regel auch weitergenommen werden, wenn es der Patient*in bessergeht. Nach einem Absetzen kann die Krankheit sonst wieder aufflammen und es kann ein erneuter Schub auftreten.
Schwangerschaft
Unter der Behandlung mit MMF darf eine Lupus-Patientin nicht schwanger werden. Während der Therapie und 6 Wochen danach muss eine sichere Schwangerschaftsverhütung erfolgen. Auch in der Stillzeit ist Mycophenolat nicht erlaubt. Laut dem Beipackzettel von Mycophenolat sollten Männer unter der Therapie und 90 Tage danach kein Kind zeugen.
Dosierung + Gabe
Der Einsatz von Mycophenolat erfolgt meist bei einer Lupusnephritis – einer aktiven Entzündung der Nieren durch den SLE –, es wird aber auch bei anderen Manifestationen eingesetzt. Für die ersten Monate werden meist 3 g pro Tag gegeben, verteilt auf zwei Dosen. Damit möchte man die Entzündung schnell zur Ruhe bringen. Danach wird die Dosis auf 1-2 g pro Tag reduziert (weiterhin auf zwei Dosen verteilt), die für längere Zeit (Jahre) beibehalten wird. Mit dieser langfristigen Therapie soll die Krankheit in Remission gehalten werden, d. h. sie soll beruhigt bleiben, sodass keine neuen Schübe auftreten.
Mögliche Nebenwirkungen
Mycophenolat ist ein unspezifisch wirkendes Medikament, das Einfluss auf verschiedene Prozesse im Körper hat. Wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten, die mit den erwünschten Wirkungen abgewogen werden müssen. Häufig sind Infektionen der oberen Atemwege und der Haut, da Mycophenolat als Immunsuppressivum generell die Infektanfälligkeit erhöht. Deshalb muss bei Infekten und Fieber immer die Ärzt*in kontaktiert werden, um abzustimmen, ob die Therapie mit Mycophenolat fortgesetzt werden kann. Bei schweren Infekten muss dieses Medikament auf jeden Fall pausiert werden. Im Magen-Darm-Trakt können Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Durchfälle auftreten. Durch die Wirkung auf das Knochenmark kann es zu einer Verminderung der weißen (Leukozyten) und roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten) kommen. Bei unerwarteten blauen Flecken oder Blutungen sollte sofort eine ärztliche Kontrolle erfolgen. Außerdem können erhöhte Leberwerte auftreten. Ein guter Sonnenschutz ist wichtig, und zu einigen Medikamenten (für den Magen, gegen Sodbrennen) sollte ein zeitlicher Abstand eingehalten werden.
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Cyclophosphamid
Cyclophosphamid wird nur bei sehr schwer verlaufenden Formen des SLE eingesetzt, die nicht ausreichend auf andere Therapien ansprechen, oder bei denen lebenswichtige Organe – wie die Nieren oder das Gehirn/zentrale Nervensystem – akut bedroht sind. Für die schwere Lupusnephritis (Nieren-Entzündung durch den SLE) ist Cyclophosphamid offiziell zugelassen und wird seit den frühen 1990er Jahren gegeben. Ansonsten wird es vor allem in der Krebs-Therapie eingesetzt.
Wirkungsweise
Cyclophosphamid ist ein so genanntes Zytostatikum, das die Teilung und Vermehrung von Zellen hemmt. Das betrifft besonders die sich schnell vermehrenden Zellen – beim SLE sind das die überaktiven Zellen des Immunsystems.
Obwohl es Cyclophosphamid auch in Tabletten-Form für die Dauertherapie gibt, wird es in Deutschland fast ausschließlich in Form von Infusionen als „Bolustherapie“ (Stoßtherapie) gegeben. Diese Infusionen können ambulant oder im Krankenhaus erfolgen. Weil Cyclophosphamid die Harnblase schädigen kann, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und häufige Blasenentleerung wichtig. Oft wird ein weiteres Medikament zum Schutz der Blasenwand gegeben (Wirkstoff: Mesna). Cyclophosphamid ist eine intensive Therapie, die langfristig in hohen Dosierungen auch zu Spätfolgen führen kann. Deshalb gibt man es so kurz und so niedrig wie möglich dosiert in Situationen, in denen Organe vom Lupus betroffen sind und deren Funktion gefährdet ist. Nach Erreichen einer Verbesserung stellt man für die Dauertherapie auf ein Medikament mit weniger langfristigen Nebenwirkungen um.
Schwangerschaft
Unter der Behandlung mit Cyclophosphamid darf eine Lupus-Patientin auf keinen Fall schwanger werden und ein Mann mit Lupus darf kein Kind zeugen. Sowohl Frauen als auch Männer, die Cyclophosphamid bekommen, müssen während der Therapie und 6 Monate danach für eine sichere Schwangerschaftsverhütung sorgen. Auch in der Stillzeit ist Cyclophosphamid nicht erlaubt, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Bei Frauen und Männern kann es durch Cyclophosphamid zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Unfruchtbarkeit kommen. Falls noch ein Kinderwunsch besteht, sollten vor Therapiebeginn mit der Ärzt*in die möglichen Alternativen und auch Maßnahmen zum Erhalt der Fruchtbarkeit besprochen werden. Möglich ist auch das Einfrieren (Kryokonservierung) von Eizellen oder Spermien vor der Cyclophosphamid-Therapie.
Dosierung + Gabe
Cyclophosphamid wird in Deutschland zur SLE-Therapie fast ausschließlich als Infusion in die Vene gegeben. Es wird nur in der Akuttherapie bei schweren Lupus-Erkrankungen eingesetzt, um das Krankheitsgeschehen mit dieser intensiven Therapie zu durchbrechen. Es kann in der Regel ambulant gegeben werden.
Bei der Lupusnephritis, der aktiven Entzündung der Nieren durch den SLE, werden im Abstand von jeweils 2 Wochen insgesamt 6 Infusionen mit je 500 mg Cyclophosphamid gegeben (Woche 0, 2, 4, 6, 8, 10). Bei sehr schweren Organmanifestationen und in lebensbedrohlichen Situationen erfolgen die Cyclophosphamid-Infusionen gemäß der berechneten Körperoberfläche: 0,75-1 g/m2 Körperoberfläche/Monat für 6 Monate. Eine Fortsetzung nach diesem Zeitraum ist zu vermeiden.
Mögliche Nebenwirkungen
Cyclophosphamid ist ein unspezifisch wirkendes Medikament, das als Zellgift den ganzen Organismus vorübergehend beeinträchtigen kann. Nebenwirkungen sind sehr häufig. Zu den kurzfristig zu erwartenden, dosisabhängigen Nebenwirkungen zählen Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsabnahme, Mundschleimhautdefekte, Schwächegefühl und Infektanfälligkeit. Sehr häufig kommt es zu Blutbildveränderungen, insbesondere einer Abnahme der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), was teilweise auch gewünscht ist. Im Fall von Infektionen kann dies jedoch eine Krankenhausaufnahme zur Antibiotika-Therapie erforderlich machen. Der harnblasenschädigenden Wirkung kann mit den schon genannten Maßnahmen entgegengewirkt werden. Warnzeichen, bei denen du als Patient*in sofort deine Ärzt*in informieren musst, sind: Fieber, Luftnot, Halsentzündung, Reizhusten, blutiger Urin und Schmerzen beim Wasserlassen, Blasenkrämpfe, starke Mundschleimhautgeschwüre.
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Voclosporin
Voclosporin gehört zur Gruppe der so genannten Calcineurin-Inhibitoren und ist ein Analogon von Cyclosporin mit verbessertem Nebenwirkungsprofil. Es ist seit 2022 zugelassen, und zwar ausschließlich für die Behandlung der aktiven Lupusnephritis bei Erwachsenen – also der akuten Nierenentzündung im Rahmen des Lupus. Es sollte entsprechend der Datenlage immer zusätzlich zum immunsuppressiven Medikament Mycophenolat gegeben werden (und Kortison). Seit Januar 2024 wird es in Deutschland nicht mehr vertrieben und kann nur noch über internationale Apotheken eingeführt werden.
Wirkung
Voclosporin hat einen zweifachen Wirkmechanismus: Es wirkt einerseits als Immunsuppressivum, indem es die Aktivierung bestimmter Zellen des Immunsystems (T-Zellen) hemmt sowie die Produktion von Botenstoffen der Entzündungsprozesse (Zytokine). So wird die Immunantwort des Körpers reduziert. Andererseits fördert es die Stabilität bestimmter Zellen („Podozyten“), die wichtig für die Filterfunktion der Nieren sind.
Schwangerschaft
Dieses Arzneimittel wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen und auch Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht empfohlen. Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht und auf diesem Weg das Baby beeinflussen kann. Bisher liegen noch keine Erfahrungen zur Wirkung dieses Arzneimittels auf die Fortpflanzungsfähigkeit beim Menschen vor. Wenn über eine Behandlung mit Voclosporin nachgedacht wird, ist es daher wichtig, wirklich alles zu Familienplanung, Schwangerschaft und Stillen mit der Ärzt*in zu besprechen.
Dosierung + Gabe
Voclosporin wird in Form von Kapseln eingenommen. Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich drei Kapseln (bei erhaltener Nierenfunktion), die im Ganzen geschluckt werden müssen – mit oder ohne Nahrung. Das sollte immer zur gleichen Tageszeit sein, und zwischen den Einnahmen sollten mindestens 8, idealerweise 12 Stunden liegen. Voclosporin sollte, wie oben erwähnt, immer zusätzlich zum immunsuppressiven Medikament Mycophenolat gegeben werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Voclosporin ist ein Medikament mit einem breiten Wirkungsspektrum, das Einfluss auf verschiedene Prozesse im Körper hat. Wie bei jedem Medikament können auch unter der Gabe von Voclosporin Nebenwirkungen auftreten, die mit den erwünschten Wirkungen abgewogen werden müssen. Eine geringe Abnahme der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung (eGFR), ein erhöhter Bluthochdruck und auch Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege, stellen solche Nebenwirkungen dar. Bei Symptomen einer Infektion – z. B. Fieber, Müdigkeitsgefühl, Husten oder Niesen – sollte mit der Ärzt*in abgestimmt werden, ob das Medikament pausiert oder die Dosis verringert werden muss. Außerdem kann es zu einer Blutarmut (Anämie, Mangel an roten Blutkörperchen), Kopfschmerzen, Husten, unterschiedlichen Magen-Darm-Beschwerden, Nerven- oder Gehirnproblemen (unterschiedliche neu auftretende Symptome, wie z. B. Krampfanfälle), Appetitlosigkeit, Muskelzittern und anderen Symptomen kommen. Voclosporin hat außerdem eine Reihe von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, weshalb du deiner Ärzt*in unbedingt alle anderen Medikamente nennen musst, die du einnimmst (auch die, die nicht verschreibungspflichtig sind).
DE-LPU-WCNT-210012, Mär23; NP-DE-LPU-WCNT-240017, April 24